Wenn ich versuche, mir die Zukunft vorzustellen, sehe ich Umrisse. Ungefähre Linien, mal verschwommen, mal ganz klar. Ihre Form verändert sich, je nachdem, aus welcher Perspektive wir sie betrachten. Sie sind: verspielt, improvisiert, aufregend, unerprobt und ungewiss. Sie schlagen große Kurven und kleine Schnörkel und jede Biegung steht für eine Erfahrung, einen Gedanken, eine Erkenntnis. Scheinbar ohne Ordnung reihen sich Geschichten aneinander und erst beim Blick aufs Ganze zeigt sich uns – vielleicht – ein Sinn.
Das Leben danach beginnt schon jetzt. Wenn das Leben im Hier und Jetzt stattfindet und auf das Nötigste reduziert ist, zeigt sich, nach welchen Werten wir uns sehnen und wer wir wirklich sein wollen. Davon soll dieser Text handeln: Wie wir mit der Katastrophe umgehen können, so dass sie uns nicht bricht, sondern stärker macht. Auch wenn der Preis, den wir dafür bezahlen, hoch sein wird: Ich bin überzeugt, dass wir an dem, was gerade passiert und an allem, was noch kommt, wachsen können: als Familien, als Nachbarschaften, als Freunde, als Gesellschaft, ja sogar: als Planet.